Australien 2002 - Reiseberichte (5/6)

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Katherine Gorge

Eine der letzten Stationen auf dem Weg nach Darwin war die Katherine Gorge (eigentlich heisst sie ja Nitmiluk Gorge). Zuerst sind wir erschrocken, wieviele Leute es da hatte. Nur schon diese vielen Autos auf dem riesigen Parkplatz! Andrea hatte diesen Ort ganz anders in Erinnerung, da sie vor 4 Jahren im Oktober hier war. (Das ist schon der Beginn der Regenzeit und der Ort war fast menschenleer) Wir haben dann trotzdem ein Kanu gemietet und sind einen Tag lang auf dem Katherine River herumgepaddelt. Die Schlucht wird durch Steine und Felsen in mehrere Schluchten aufgeteilt, so dass man sein Kanu zwischendurch immer wieder tragen muss. (Und das war gar nicht so leicht!) Als wir gegen Abend zurückkamen, hat uns alles weh getan vom paddeln und wir hatten sogar Blasen an den Händen. Die meisten Leute kommen wohl nur einen Tag hierher und machen mit einem Schiff eine Fahrt auf den Fluss. So war dann auch der Campingplatz nicht überfüllt und sehr gemütlich.

Unterwegs mit dem Kanu
 

Douglas Hot Springs

Heisse Quellen gibt es in Australien jede Menge. Aber leider sind die meisten eben nur knapp lauwarm. Als wir dann gelesen haben, dass die Douglas Hot Springs 60 Grad heiss sein sollen, hat das sofort unser Interesse geweckt. Da wir erst am Abend dort ankamen, beschlossen wir, in der Nähe zu campieren und in der kühlen Morgenluft baden zu gehen. Am nächsten Tag sind wir also früh aufgestanden und noch vor dem Morgenessen zu den Quellen gefahren. Vom Pyjama direkt in die Badehosen! Das heisse Wasser sprudelte blubbernd aus dem Sand und fliesst in kleinen Bächen in den kalten Daly River. Wir fanden ein schönes Plätzchen, wo das heisse und kalte Wasser zusammenfliesst. So konnte jeder seine bevorzugte Badetemperatur wählen.

Darwin

In Darwin angekommen mussten wir zuersteinmal unser Auto putzen. Glücklicherweise hatten wir das Auto schon am Tag zuvor wenigstens innen geputzt. In einer Autowaschanlage putzten und schruppten wir nochmals etwa 2 Stunden! Als wir das Auto dann an der abgemachten Adresse abgeben wollten, mussten wir feststellen, dass es da gar keine Autovermietung gab. Was nun? Am liebsten hätten wir unser Auto einfach behalten. Aber dann haben wir herausgefunden dass die Autovermietung kurzfristig umgezogen ist, und wir mussten uns wohl oder übel von unserem "Zuhause" trennen... Während unserem Aufenthalt in Darwin wohnten wir fast immer im "Frogshollow Backpacker". Er war zwar auch nicht perfekt, aber als wir einmal eine andere Unterkunft ausprobierten, mussten wir feststellen, dass er wohl zu den besseren gehört. Darwin ist eine ruhige und gemütliche Stadt. Es gibt hier keine Hochhäuser, die Stadt ist flächenmaessig sehr gross, das Zentrum mit der Fussgaengerzone aber klein. Wir wohnten relativ nahe beim Zentrum so dass wir zu Fuss in ca. 5 Minuten da waren. Jeden Donnerstag Abend findet der "Sunset Market" an der Mindil Beach statt. Das ist einer der grössten Märkte in Australien der unter freiem Himmel stattfindet. Es gibt dort die üblichen Souveniers zu kaufen, vor allem aber eine riesige Auswahl an Essen aus allen Ländern. Darum waren wir während unseres Aufenthaltes in Darwin auch dreimal dort zum Essen.

Andrea in der Fussgängerzone von Darwin

Kakadu Nationalpark

Von Darwin aus besuchten wir den Kakadu Nationalpark mit einer 5 Tagestour der Firma "Aussie Overlander". Wir waren eine kleine Gruppe von nur 7 Leuten plus dem Tourguide. Leider passte die Gruppe nicht so gut zusammen. Andrea hatte auf ihre letzte Tour vor 4 Jahren diese Gruppenzusammengehörigkeit ganz anders erlebt. Ein Lob verdient aber unser Tourguide Neil. Man konnte richtig spüren, wie er an seiner Arbeit Freude hat und sich für die Natur und die Kultur der Aboriginals interessierte. Und wir haben immer ausserordentlich gut gegessen während dieser 5 Tage. Es gab immer wieder neue Ueberraschungen wie frische Ananas oder "Schoggibananen" zum Dessert. Da in unserer Gruppe alle gut laufen konnten, machten wir viel Bushwalking. Einmal haben wir uns dabei zwar verlaufen und sind einfach 2 Stunden im Bush herumgeirrt ohne den versprochenen Wasserfall zu erreichen, aber das war natürlich auch ein Erlebnis! Wir haben die "Jim Jim Falls" und die "Twin Falls" besichtigt. Einen Wasserfall konnte man sogar nur schwimmend erreichen. Obwohl man fast alle Orte auch auf eigene Faust hätte besichtigen können, war es sehr interessant zu hören, was unser Guide dazu alles zu erzählen hatte. Und er hatte wirklich zu fast allem eine Geschichte zu erzählen. Wir haben fast jede Nacht unter freiem Himmel auf Swags geschlafen. (Ein Swag ist eine zusammenrollbare Schlafunterlage) Nur einmal haben wir wegen der Mücken das Zelt bevorzugt. Den letzten Tag verbrachten wir im Arnhemland. Das ist Aboriginalland und es ist sonst schwierig eine "Permit" (Bewilligung) für einen Besuch zu erhalten. Wir haben viele Felsmalereien und auch Gräber mit menschlichen Knochen darin gesehen. Leider war das "Arnhemland" ein bisschen ein Etikettenschwindel, wir sind nämlich nur ein paar Kilometer über die Grenze gefahren. Dabei hätte man in einem Tag bestimmt noch viel mehr sehen können! Wir sind uns nicht ganz einig, ob sich diese Tour jetzt gelohnt hat oder nicht. Auf jeden Fall war sie aber mal eine neue Erfahrung.

Wasserfall...
...und Felsmalerei im Kakadu Nationalpark

Litchfield Nationalpark

Nach der Tour in den Kakadu Park wollten wir diesen Nationalpark wieder auf eigene Faust erforschen. Zusammen mit einer Frau, die wir auf der Kakadu Tour kennengelernt hatten und deren Kollegin, haben wir uns für 3 Tage einen kleinen 4WD und Campingausrüstung gemietet. Am Schluss mussten wir dann leider sagen, dass wir besser alleine gegangen wären... Sind wir denn so asozial?? Der Litchfield Nationalpark ist sehr gut zugänglich und nur für wenige Orte ist ein 4WD nötig. Eigentlich ist es ja schade, dass man an solche Plätze einfach mit dem Auto hinfahren kann und diese fast schon vom Parkplatz fotografieren kann. Die Hauptattraktionen waren wieder Wasserfälle. Wir wären gerne noch etwas mehr gewandert in diesem Park. Leider gab es nur entweder 1 Stündige "Spaziergänge" oder dann gleich mehrtägige Wanderungen. (Dies ist uns auch schon an anderen Orten aufgefallen)

Wasserfall...
...und "The Lost City" im Litchfield Nationalpark
(c) 2002..10 by Simon Baer