Wieder auf dem Festland fahren wir als erstes nochmals bei der Autovermietung vorbei und tauschen unsere Campingstühle aus, da diese schon bald auseinanderfallen. Dann geht es weiter Richtung Norden. Wir übernachten auf einem Campingplatz hinter einem Pub (11. - 12.11.).
In Melrose bleiben wir dann 2 Nächte (12. - 14.11.) und machen eine Wanderung in die "Alligator Gorge". Wir haben vor an einem schönen Plätzchen zu Picknicken und unsere Sandwiches zu essen. In der Schlucht wimmelt es aber nur so von Fliegen und an Essen ist nicht zu denken. Also heisst es weiterlaufen bis wir eine Stelle mit weniger Fliegen gefunden haben... Auch das gehört zu Australien!
In meinem "Flinders Range Guidebook" bin ich auf den "Bridle Track" gestossen, einen relativ einfachen 40km langen 4WD Track zwischen Bangor und Port Germein. Der kleine Umweg lohnt sich allemal und belohnt mit schöner Aussicht und einer interessanten Strecke. Unser nächstes Ziel weiter Norden ist die "Warren Gorge" (14. - 15.11.). Hier können wir die seltenen "yellow-footed rock-wallabys" beobachten. Sofort ist auch klar warum diese so heissen. Wir sind fast die Einzigen die hier campieren, die vielen Feuerstellen zeugen aber davon, dass es hier zur Hochsaison anders zu und her geht.
Kurz vor Wilpena und noch ausserhalb des "Flinders Ranges NP" campieren wir 2 Nächte (15. - 17.11.) auf dem "Rawnsley Park Homestead". Auch hier hat es fast keine anderen Gäste und wir können uns einen schönen Platz mit Aussicht auf den Wilpena Pound aussuchen. Am nächsten Tag machen wir von Wilpena aus eine Wanderung auf einen der umliegenden Berge, von wo aus wir eine spektakuläre Aussicht auf die Ebene des Wilpena Pounds haben.
Schon zu Hause hatte ich geplant den Wilpena Pound unbedingt auch aus der Luft zu erleben. Direkt beim "Rawnsley Park Homestead" kann ich einen Rundflug mit einer Cesna buchen. Tatsächlich kommen der Pound und die umliegenden Bergketten erst aus der Luft richtig zur Geltung. Sehr gut kann man sich jetzt die Aborigines-Geschichten zur Entstehung der Welt vorstellen, in denen Bergketten riesige Schlangen sind die zu Stein erstarrt sind.
Durch die typische Landschaft der Flinders Ranges geht unsere Reise weiter. Die Berge leuchten in allen rot Rot-, Orange- und Gelbtönen und bilden einen schönen Kontrast zum blauen Himmel. Zwischendurch machen wir einen Abstecher in die Zivilisation nach Parachilna, wo wir im "Prairie Hotel" einen feinen Kangaroo-Burger zumittag essen. Danach geht es wieder in den Busch, unser Camp für die nächste Nacht (17. - 18.11.) finden wir in der "Parachilna Gorge". Am nächsten Tag frischen wir im General Store in Blinman unsere Vorräte auf. Auf dem Weg nach Akaroola machen wir in der "Mt Chambers Gorge" halt (18. - 19.11.). Hier gibt es ausserdem einige gut erhaltene Felsmalereien zu besichtigen. Ich frage mich einmal mehr ob es wohl in Australien mehr Fliegen oder mehr Ameisen gibt. Unterdessen macht uns die Hitze immer mehr zu schaffen. Es ist in den letzen Tagen immer heisser geworden und an der Sonne mag man sich kaum mehr zu Fuss bewegen. Deshalb brechen wir am nächsten Morgen früh auf und wandern noch etwas in die Schlucht. Die Steinsäule von der in unserem Guidebook die Rede ist können wir jedoch nirgends entdecken, und so kehren wir bald wieder um als es heisser wird.
Die folgende Nacht wollten wir eigentlich im "Gammon Ranges NP" verbringen, wo es auch einen interessanten 4WD Track geben soll. Leider ist der Park aber geschlossen. Wir beschliessen gleich weiter nach Akaroola zu fahren. Das "Akaroola Wilderness Sanctuary" haben wir uns als nördlichsten Punkt unserer Reise zum Ziel gesetzt. Der Campingplatz neben Akaroola Village ist allerdings nicht besonders schön, und vor allem fehlt der Schatten. Wir suchen uns deshalb ein Buschcamp entlang des "Wywhyana Creek" (19. - 20.11.). Die Landschaft in dieser Gegend ist einzigartig in ihren Farben, und es gäbe viele schöne Wanderungen zu machen. Leider ist es dafür immer noch viel zu heiss, wir schätzen etwa 40°. Für den nächsten Morgen buchen wir die "Ridgetop Tour" zum "Sillers Lookout". Diese Strecke ist sehr anspruchsvoll und kann deshalb nicht selber gefahren werden. Das Erlebnis ist jedoch sein Geld wert.
Da es für weitere Unternehmungen einfach zu heiss ist brechen wir noch am selben Tag wieder auf Richtung Süden, wo wir uns kühlere Temperaturen versprechen. Wir fahren jedoch nicht dieselbe Strecke durch die Flinders, sondern fahren entlang des "Lake Frome" und via "Waukaringa" nach "Yunta", wo wir wieder auf den "Barrier Highway" stossen werden. Diese ca. 300km lange Strecke führt mehr oder weniger schnurgerade durch eine topfebene Landschaft. Also eigentlich total langweilig, aber gerade das macht für uns den Reiz aus. Wir fahren noch bis in den späteren Nachmittag und campieren dann wenige Meter von der Strasse entfernt (20. - 21.11.). Die ganze Zeit sind wir keinem anderen Fahrzeug begegnet. Ausser dem Summen der Fliegen ist kein Geräusch zu hören. Erst kurz vor Sonnenuntergang hören wir ein Brummen und ein Roadtrain rauscht an uns vorbei. Wir können uns gerade noch vor der Staubwolke in Sicherheit bringen.